Daniel Hellmann
In Walking Distance – Soya the Cow
Spaziergänge
Oktober 08 | 14.30 + 15.30 + 17.00 + 18.00 Uhr
Oktober 09 | 14.30 + 15.30 + 17.00 + 18.00 Uhr
Draussen
START: IM HOF DER SOPHIENSÆLE
10
/
7
Euro
Auf Deutsch oder Englisch

Soya the Cow ist eine gender- und spezies-fluide Drag Kuh. Als ungewöhnliches, flanierendes Tier-Mensch-Duo richtet ihr auf eurem Spaziergang die Aufmerksamkeit bewusst auf die Anwesenheit nicht-menschlicher Körper: Hunde, die ihre Menschen spazieren führen. Tauben, die sich ein Denkmal als Klo angeeignet haben. Körperteile von getöteten Tieren, die als Lebensmittel oder Bekleidung von Menschen durch die Straßen getragen werden. Soya the Cow lädt zu einem Spaziergang ein, der die Sehgewohnheiten und das Selbstbild herausfordert.

In Zeiten der Pandemie stehen gemeinsame Spaziergänge hoch im Kurs. Über Wochen im Frühjahr waren sie die einzige Möglichkeit der gemeinsamen Erfahrung von Öffentlichkeit. Dabei halten Abstand und frische Luft das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich. Und doch birgt jede Begegnung auch Risiken. Sie kann Verständnis, Wärme und Intimität, manchmal jedoch auch Unverständnis und Auseinandersetzung mit sich bringen. Aus Begegnungen kann Nähe oder Distanz entstehen.

Während des Festivals laden wir Künstler*innen und Publikum zu Begegnungen bei 1:1 Spaziergängen ein und bieten damit all jenen, die es noch nicht wieder in die Theaterräume zieht, die Möglichkeit eines unmittelbaren Austauschs. Was treibt uns um? In Zeiten des physical distancing eröffnet der Dialog mit eine*r Unbekannten neue Perspektiven auf unsere Beziehungen.

Hinweis Die Spaziergänge finden in Eins-zu-Eins-Begegnungen zwischen Künstler*in und Zuschauer*in statt. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden.

Informationen zur Barrierefreiheit
Der Spaziergang dauert ca. 30 Minuten mit zwei Verweilpausen à ca. 5 Minuten. Es ist möglich, eine oder mehrere Sitzpausen einzulegen. Verwendete Sprachen sind englische und deutsche Lautsprache. Es geht unter anderem um das Thema Consent, explizit werden aber keine Ereignisse von sexualisierter Gewalt oder das Überschreiten von persönlichen Grenzen beschrieben. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden. Die Informationen zur Barrierefreiheit werden laufend ergänzt. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske:  oder 030 29 87 00 35.

Daniel Hellmann ist Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffender aus Zürich. Er studierte Philosophie, klassischen Gesang sowie Theater/Performance und entwickelt seit 2012 eigene künstlerische und mehrfach preisgekrönte Arbeiten. Hellmann versteht seine künstlerische Praxis als eine Form von intersektionalem Aktivismus. Seine Projekte untersuchen Körper, Körperbeziehungen und Begehren, und hinterfragen gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse in den Feldern von Sexualität, Menschen- und Tierrechten. Für die Musik-Theater-Performance Requiem for a piece of meat (2017) wurde er mit dem June Johnson Dance Prize ausgezeichnet und zu den Swiss Dance Days 2019 eingeladen. Mit seinem Alter Ego Soya the Cow – einer sex-positiven, feministischen, veganen Drag Kuh tritt er des Weiteren in Theatern, Diskussionsrunden und Nightclubs auf und nimmt derzeit sein erstes Musik-Album auf. Seit 2018 kuratiert Hellmann die Darstellenden Künste für das interdisziplinäre Gender & Sexualitäten-Festival LA FÊTE DU SLIP in Lausanne.

MIT Daniel Hellman als Soya the Cow

In Walking Distance wird ermöglicht durch Mittel des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung.

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