Peter Frost
In Walking Distance – Weltuntergang und Wunder
Spaziergänge
Oktober 14 | 14.30 + 15.30 + 17.00 + 18.00 Uhr
Oktober 15 | 14.30 + 15.30 + 17.00 + 18.00 Uhr
Draussen
10
/
7
Euro
Auf Deutsch

Weltuntergang und Wunder ist eine subcutane Reise durch den Viktoriapark, geführt vom letzten Fliegenpilz von Kreuzberg, Peter Frost. Wir gehen zusammen in den Park und folgen den Propheten der neuen Pflanze. Wir folgen dem weißen Kaninchen, gehen rückwärts ohne Angst, reden mit Dichter*innen, besuchen den Wald der Toten, suchen nach Grotten, versunkenen Kirschen, dem Rotkehlchenwalk und besichtigen den Ast, den sich die Menschen absägen. Pflegen Lilobrauchtum, gründen Speakerscorner, hören wie der Regen auf Blätter fällt oder meditieren am Himalaya, gehen über Glasscherben und lassen uns blind führen. Wir machen alles, nichts. Wir können unser Leben verwandeln und alles selbst zusammensetzen. Wenn wir es so vorhersagen, wird es wahr: Wir selbst sind die Alchemist*innen, nach denen alle seit Jahrhunderten suchen!

In Zeiten der Pandemie stehen gemeinsame Spaziergänge hoch im Kurs. Über Wochen im Frühjahr waren sie die einzige Möglichkeit der gemeinsamen Erfahrung von Öffentlichkeit. Dabei halten Abstand und frische Luft das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich. Und doch birgt jede Begegnung auch Risiken. Sie kann Verständnis, Wärme und Intimität, manchmal jedoch auch Unverständnis und Auseinandersetzung mit sich bringen. Aus Begegnungen kann Nähe oder Distanz entstehen.

Während des Festivals laden wir Künstler*innen und Publikum zu Begegnungen bei 1:1 Spaziergängen ein und bieten damit all jenen, die es noch nicht wieder in die Theaterräume zieht, die Möglichkeit eines unmittelbaren Austauschs. Was treibt uns um? In Zeiten des physical distancing eröffnet der Dialog mit eine*r Unbekannten neue Perspektiven auf unsere Beziehungen.

Hinweis Die Spaziergänge finden in Eins-zu-Eins-Begegnungen zwischen Künstler*in und Zuschauer*in statt. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden.

Informationen zur Barrierefreiheit
Der Spaziergang dauert ca. 30 Minuten. Der Großteil der Strecke wird im Gehen zurückgelegt, mit stehenden Unterbrechungen. Die Wegstrecke beinhaltet Stufen, Wiesen und Steigungen und ist für Personen mit Rollstuhl oder Rollator leider nicht geeignet. Der Spaziergang findet in deutscher Lautsprache statt. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske: oder 030 29 87 00 35.

Peter Frost Wie verzweifelt war er über diesen Namen. Popel-Peter, der dumme Peter. Nie fand er im Namen, in sich, das Zuhause, dass es sein sollte: Er zog mit Luchadoras durch die Vorstädte von Mexico City. Syrien. Sudan. Schlief mit Schiffsjungen in Ägypten. Frankreich. Spanien. Er zog durch ganz Brasilien. Lebte mit Transvestiten aus Peru. Kam in den Knast. In Rom modelte er für Gianni Versace. Gianna Nannini schrieb für ihn Ragazzo del Europa. Einige Zeit lebte er am toten Meer als Masseur. Um dann in Berlin zu stranden. Dort entdeckte ihn eine Kanarische Musikproduzentin, der Rest ist Geschichte. Seit 2017 sind seine Arbeiten in den Sophiensælen zu sehen.

MIT Peter Frost

In Walking Distance wird ermöglicht durch Mittel des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung.

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