Jule Flierl, Luise Meier oder Vera Pulido
In Walking Distance – Röhren
Spaziergänge
Oktober 31 | 12.30 + 13.30 + 15.00 + 16.00 Uhr
November 01 | 12.30 + 13.30 + 15.00 + 16.00 Uhr
Draussen
Start: Hof der Sophiensæle
10
/
7
Euro
Auf Deutsch oder Englisch

Röhren ist eine GesprächsSpaziergangKonstellation zwischen zwei Personen, einer Röhre und dem Kiez. Das Fragment einer Baustelle wird spazieren geführt oder führt der Kommunikationskanal uns spazieren? Kann uns die Röhre etwas mitteilen? Was ist dran? Was ist drin? Und wo führt sie hin?

In Zeiten der Pandemie stehen gemeinsame Spaziergänge hoch im Kurs. Über Wochen im Frühjahr waren sie die einzige Möglichkeit der gemeinsamen Erfahrung von Öffentlichkeit. Dabei halten Abstand und frische Luft das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich. Und doch birgt jede Begegnung auch Risiken. Sie kann Verständnis, Wärme und Intimität, manchmal jedoch auch Unverständnis und Auseinandersetzung mit sich bringen. Aus Begegnungen kann Nähe oder Distanz entstehen.

Während des Festivals laden wir Künstler*innen und Publikum zu Begegnungen bei 1:1 Spaziergängen ein und bieten damit all jenen, die es noch nicht wieder in die Theaterräume zieht, die Möglichkeit eines unmittelbaren Austauschs. Was treibt uns um? In Zeiten des physical distancing eröffnet der Dialog mit eine*r Unbekannten neue Perspektiven auf unsere Beziehungen.

Hinweis Die Spaziergänge finden in Eins-zu-Eins-Begegnungen zwischen Künstler*in und Zuschauer*in statt. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden.

Informationen zur Barrierefreiheit
Der Spaziergang dauert ca. 30 Minuten und ist für Personen mit Rollstuhl oder Rollator leider nicht geeignet. Gemeinsam mit einer der Performerinnen muss eine leichte, 7 Meter lange Alustange angehoben und bewegt werden. Der Spaziergang findet in deutscher oder englischer Lautsprache statt. Sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Mund-Nasenbedeckung getragen werden. Die Informationen zur Barrierefreiheit werden laufend ergänzt. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske unter oder 030 29 87 00 35.

Jule Flier ist eine Künstlerin aus Berlin/Deutschland, die mit Choreografie und Stimme arbeitet. Mit Hilfe von Choreografie und somatischen Gesangsmethoden bringen ihre Partituren die Beziehung zwischen Sehen und Hören ins Wanken: Was man sieht, ist nicht immer das, was man hört, und was man hört, ist nicht immer das, was man sieht. Sie arbeitete als Gogo Tänzerin, spielte die weibliche Hauptrolle in dem Kinofilm Führer Ex, studierte zeitgenössischen Tanz am SEAD-SALZBURG und Choreografie bei EXERCE Montpellier. Sie arbeitete u.a. mit Christine Borch, Martin Nachbar, Ibrahim Quarishi, Gintersdorfer/Klaßen, Sergiu Matis, Tino Sehgal und Meg Stuart. In ihrer Lecture Performance I intend to sing reflektiert sie ihre Praxis und öffnet historische Bezüge zu früheren Vokaltänzerinnen. Sie unterrichtet den Workshop Inner Soundtracking und arbeitet als Stimmcoach. Ihre jüngste Arbeit Störlaut tourte nach Brüssel, Paris, Wien, Leipzig, Valenciennes, Nantes und Berlin. Sie brachte ihr den Titel „Hoffnungsträgerin 2018“ vom Tanz-Magazin ein.

Luise Meier, geboren 1985 in Ostberlin, ist freie Autorin, Studienabbrecherin, Servicekraft, Performerin und Dramaturgin. Sie studierte Philosophie, Kulturwissenschaften, Literaturwissenschaften und Sozial- und Kulturanthropologie in Berlin und Frankfurt (Oder). 2018 erschien ihr Buch „MRX Maschine“ im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Außerdem veröffentlichte Luise Meier Essays zu den Themen Kapitalismus, Frauenbewegung, Die Brüder Karamasow, Drohnen, Terror, Rosa Luxemburg, Valeska Gert u. a. für die Volksbühne Berlin, den Freitag, jungle.world oder Theater der Zeit und die Berliner Zeitung. Sie erarbeitet regelmäßig Projekte mit der Künstlerin/Performerin/Choreografin/Tänzerin Jule Flierl sowie mit andcompany&Co u. a. http://www.luisemeier.com/

MIT Vera Pulido, Luise Meier, Jule Flierl

In Walking Distance wird ermöglicht durch Mittel des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung.

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