Henrike Iglesias
Academy
Projekttage 2020
Oktober 16 | 18.00 + 19.30 Uhr
Oktober 17 | 15.00 + 16.30 Uhr
Oktober 18 | 15.00 + 16.30 Uhr
Draussen | Online
Eintritt frei

Die Academy ist die Schule, auf die Henrike Iglesias selbst gerne gegangen wäre. Seit ihrer Gründung bietet die feministische Traumschule regelmäßig Projekttage an. Statt gemeinsamer Stunden im Klassenraum stehen dieses Mal Video-Unterricht und Exkursionen auf dem Stundenplan. Uns erwarten inspirierende Lehrer*innenpersönlichkeiten, alternative Unterrichtsformen und Inhalte aus feministischen Perspektiven, die in der Schule bestimmt nicht drankamen.

Im Rahmen der Academy-Projekttage von Risk and Resilience werfen Henrike Iglesias einen feministischen Blick auf die Auswirkungen, die Corona-bedingte Beschränkungen auf bestimmte Communities, Berufe und private Gefüge haben: Wenn geschützte Orte wegfallen oder Arbeitsverbote ohne Auffang-Programme entstehen – welche feministischen und emanzipatorischen Errungenschaften werden dann minimiert und wie können wir dagegenhalten? Vor allem verletzlichen Communities wird durch die aktuelle Situation noch mehr Resilienz abverlangt. Gemeinsam mit den Lehrer*innen begeben wir uns auf die Suche nach Strategien des Widerstands.

Hinweis Für die Teilnahme muss die Software Zoom heruntergeladen und deren Datenschutzerklärung zugestimmt werden. Ihr erhaltet innerhalb von 48 Stunden nach eurer Registrierung eine E-Mail mit dem Link zur Veranstaltung.

Termine:
Oktober 16 | 18.00: Yoga für Resilienz (Online)
Oktober 16 | 19.30: Empowerment in Zeiten von Social Distancing (Online)
Oktober 17 | 15.00: Werde dein eigenes Krafttier (Online)
Oktober 17 | 16.30: Trash Drag (Online)
Oktober 18 | 15.00: Audismuskritisch werden: Vom Privileg zu hören (Online)
Oktober 18 | 16.30: Disco Utopia (Im Hof der Sophiensæle)
 

Oktober 16 | Online
18.00-18.45 Uhr
Yoga für Resilienz
mit Rowena Johnson
Auf Englisch

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Wenn wir an Yoga denken, ist vielleicht das erste Bild, das uns in den Sinn kommt, eine komplizierte Asana. Aber jeder, der schon einige Zeit Yoga praktiziert hat, wird wissen, dass die wirkliche Praxis jenseits der Matte liegt. Yoga hat acht Glieder und der Hauptnutzen besteht darin, dass es uns das Gefühl gibt, innerlich mehr verbunden zu sein, und uns befähigt, uns der Welt zu stellen. Mit regelmäßiger Praxis beginnen wir, eine innere Reserve aufzubauen, die es uns ermöglicht, Freude, Trauer, Erfolg und Herausforderungen mit Demut und Ausdauer zu erleben. Für die Yogastunde der Academy rollen wir die Matten zu Hause vor den Computern aus. Wir werden erforschen, wie wir widerstandsfähiger werden: Nicht indem wir uns verhärten, sondern indem wir weicher werden. Nicht indem wir uns verstecken, sondern indem wir unsere Verletzlichkeit akzeptieren und zugeben.

Rowena Johnson ist eine Jivamukti- und Ashtanga-Yoga-Lehrerin, die seit 2008 Yoga-Asanas praktiziert. Der körperliche Aspekt der Praxis führte zu einem tieferen Bewusstsein von Körper, Geist und Seele. Als ihr klar wurde, dass Yoga nicht nur eine Praxis der Selbsthilfe und des Wohlbefindens ist, sondern dass der wahre Zweck darin besteht, durch Selbstverbesserung der Gesellschaft zu dienen, wurde ihr klar, dass sie ihre Energie dem Unterrichten und dem Teilen der Praxis widmen wollte.
 

Oktober 16 | Online
19.30-20.15 Uhr
Empowerment in Zeiten von Social Distancing
Mit Thi Minh Huyen Nguyen und Victoria Kure-Wu
Auf Deutsch

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ichbinkeinvirus.org ist ein ehrenamtliches Projekt von Studierenden und Arbeiter*innen in den Bereichen Kunst, Medien, Strategie und Web-Entwicklung. Mit dem Anstieg des Rassismus gegen asiatisch-diasporische Menschen auf globaler Ebene durch Covid-19 haben Thi Minh Huyen Nguyen und Victoria Kure-Wu mit weiteren Mitstreiter*innen ein Online-Netzwerk für Betroffene kreiert. Mitten im Lockdown wurde damit ein digitaler Raum geöffnet, um das Gespräch über Antirassismus aktiv weiterzuführen. In Empowerment in Zeiten von Social Distancing teilen die beiden ihre Erfahrungen am Beispiel ihrer Kampagne, sprechen mit den Schüler*innen darüber, wie wir digitale Strategien entwickeln können, um auf Missstände aufmerksam zu machen und uns zu verbinden für mehr politisches Engagement.

Thi Minh Huyen Nguyen ist freie Autorin, studiert im Master Medienwissenschaften und co-gründete die Laufgruppe Wayv Run Kollektiv um BIPoC* (inklusive queer, trans, inter, disabled) Menschen zu empowern. Weiterhin ist sie Teil von anti-rassistischen Initiativen wie ichbinkeinvirus.org und intersektionalen Räumen wie BIWOC* Rising.

Victoria Kure-Wu konzipiert als User Experience Designer Websites und Apps in Berlin und weiß, dass diverse Teams zu besseren und nachhaltigeren Ergebnissen kommen. Sie ist Initiatorin von ichbinkeinvirus.org und engagiert sich für Bildungsgerechtigkeit bei schuelerpaten-deutschland.de.
 

Oktober 17 | Online
15.00-15.45 Uhr
Werde dein eigenes Krafttier
mit Josefa Nereus
Auf Deutsch

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Wohlbefinden, Bestätigung und Entspannung aus uns selbst heraus finden, wann und wo immer wir es möchten oder brauchen – das wär’s, oder? Wie schnell die äußeren Umstände unser Leben verändern können, haben wir alle in den vergangenen Monaten bemerkt. Aber wie finden wir wieder zurück zu unserer eigenen Mitte und können Kraft aus uns selbst heraus schöpfen? Josefa Nereus stellt euch drei Methoden vor, mit denen ihr euer eigenes Wohlbefinden steigern könnt, ohne auf andere Menschen angewiesen zu sein. „Havening“ – eine Technik aus dem hypnotherapeutischen Bereich – Atemübungen und Glaubenssätze haben einen enormen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und selbst wahrnehmen. Josefa zeigt euch, wie ihr sie für euch nutzbar machen könnt. Versprochen: Nach dieser Unterrichtsstunde fühlt ihr euch besser als vorher.

Josefa Nereus ist Mediengestalterin, Sexworkerin und Gewinnerin des Edition F 25 Frauen Award 2019. Sie lebt in Hamburg und gründete 2015 ihre eigene Webseite und Boudoir. Von 2016 bis 2019 war sie im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. tätig. Seit 2017 gibt es ihren Sex- und Sexwork-Videoblog Wissen Macht Sex.
 

Oktober 17 | Online
16.30-17.15 Uhr
Trash Drag
mit Olympia Bukkakis
Auf Englisch

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Trash Drag hat Olympia in ihren frühen Jahren viel über das Leben und Arbeiten unter Druck gelehrt: Die Fähigkeit mit weniger als idealen Materialien und Kontexten zu arbeiten, hilft ihr gerade jetzt, Geschlechterbinärität (die in Wirklichkeit ja auch nur Schrott ist) und das Leben und Arbeiten in diesem Schrott von einem Jahr zu begreifen. In der Schulstunde bietet Olympia ihren Schüler*innen eine Reihe von Übungen an, um herauszufinden, wie man aus einer schlechten Situation das Beste machen kann.

Olympia Bukkakis, Königin des Himmels und der Erde, Kaiserin der Verzweiflung, Architektin Ihres ewigen Leidens, hat verschiedene queere Performance-Abende organisiert, kuratiert und veranstaltet, darunter Get Fucked, Fancy, Apocalypse Tonight und Queens Against Borders. Im Jahr 2019 schloss sie mit ihrem Abschlussstück Tales From a State of Shemergency einen Masters in Solo Dance Authorship am Hochschulzentrum für Tanz (HZT) in Berlin ab. Ihre Arbeit Gender Euphoria wurde im Rahmen der Tanztage Berlin 2019 in den Sophiensæle in Berlin uraufgeführt. Seitdem hat sie ihre Arbeit in verschiedenen Formaten auf Bühnen in Berlin, Stockholm, Zürich und Melbourne präsentiert. Ihre Praxis ist in den Spannungen und Überschneidungen zwischen queerem Nachtleben und zeitgenössischem Tanz und Performance angesiedelt und von diesen inspiriert.
 

Oktober 18 | Online
15.00-16.30 Uhr
Audismuskritisch werden: Vom Privileg zu hören
mit Silvia Gegenfurtner
Doppelstunde, in Deutscher Gebärdensprache mit Dolmetscher*innen
Gebärdensprach-Dolmetscherinnen: Jona Schmitz, Oya Ataman.

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Was bedeutet es, im gesellschaftlichen Leben hörend oder Taub zu sein? Können Taube beliebig an Workshops über Feminismus oder Intersektionalität teilnehmen? Auf welche Barrieren stoßen gebärdensprachige Menschen sonst in ihrem Leben, zum Beispiel in der Corona-Pandemie? Nach einer Einführung in Audismus lädt die interaktive Unterrichtsstunde dazu ein, das unsichtbare Privileg des Hörens in einer auf das Hören und Sprechen ausgerichteten Gesellschaft zu reflektieren.

Silvia Gegenfurtner ist taub, weiß und queer. Sie beschäftigt sich mit Diskriminierung, Macht, Privilegien usw. aus feministisch-intersektionalen Perspektiven. Mit dieser Expertise bietet Silvia für hörende Menschen Workshops über Audismus und hörende Privilegien an und unterrichtet auch Deaf History, damit der hörende Mainstream hoffentlich irgendwann audismuskritisch tickt.
 

Oktober 18 | Im Hof der Sophiensæle
16.30-17.15 uhr
Disco Utopia
mit DJ Uta

Anmeldung bis zum 17. Oktober um 16.00 Uhr unter Angabe von Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Postleitzahl an

Die letzten Monate waren für die meisten von uns nicht immer einfach. Sie waren geprägt von Verboten, Restriktionen, Ängsten, Ausfällen, Isolation, Depression. Aber es hilft alles nichts, wir müssen weiter durchhalten und das werden wir auch. In Disco Utopia haben die Schüler*innen der ACADEMY die Möglichkeit, 45 Minuten lang mal wieder einfach nur eines zu tun: Ein richtig gutes DJ-Set hören! Jede Person bekommt ihr eigenes Paar Wireless-Kopfhörer und ausreichend Platz, um sicher und entspannt unter freiem Himmel zu Utas Set zu tanzen und to shake it einfach mal off. Weil: we will get through this!

Die langjährige DJ, Radiomoderatorin und Promoterin Uta ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Berliner Bass Music Szene. Geschult in Classic House und Techno als Teil der blühenden Underground-Szene der deutschen Hauptstadt in den 90er Jahren, wird Utas breit gefächerte Auswahl durch ihre geschickte, über Jahrzehnte hinter den Decks geschliffene Technik zusammengeführt. Als begeisterte und abenteuerlustige Zuhörerin sucht sie in Second-Hand-Plattenläden nach versteckten Juwelen und mischt sie mit neuen und zukünftigen Klängen von Bass Music, Grime und Breaks.
 

HENRIKE IGLESIAS begreifen popkulturelle und massenmediale Phänomene als Spiegel gesellschaftlicher Zu- und Missstände und haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese aus explizit feministischen Perspektiven zu beleuchten. Sie sind ein Theaterkollektiv based in Berlin und Basel, zu dessen fester Crew Anna Fries, Laura Naumann, Marielle Schavan, Sophia Schroth, Eva G. Alonso und Malu Peeters gehören. Mit ihrer Produktion OH MY, die mehrfach an den Sophiensælen zu sehen war, waren sie u.a. zum imagetanz Wien, zum Heidelberger Stückemarkt und zum FIBA Festival nach Buenos Aires eingeladen. https://henrikeiglesias.com/

KONZEPT Henrike Iglesias (Anna Fries, Eva G. Alonso, Laura Naumann, Malu Peeters, Marielle Schavan, Sophia Schroth) und Anna Wille LEHRER*INNEN KOLLEGIUM Rowena Johnson, Thi Minh Huyen Nguyen, Victoria Kure-Wu, Josefa Nereus, Olympia Bukkakis, Silvia Gegenfurtner, DJ Uta SCHULADMINISTRATION ehrliche arbeit – freies Kulturbüro

Die ACADEMY ist ein Projekt von Henrike Iglesias in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE, entstanden im Rahmen des Festivals THE FUTURE IS F*E*M*A*L*E (2017). Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung.

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